Söntjes Teilnahme an den DM für Mädchen AK 16 aus Sicht ihres Vaters

Tagebuch – Deutsche Meisterschaften, Wilkendorf AK16 

 

Runde 1

Und los ging es mit der ersten Runde. Sunny startete stark – ein sicheres Par auf der Eins, bereit zum Abschlag auf der Zwei –  da ertönte plötzlich das laute Signal der Spielleitung: Gewittergefahr. Die Spielerinnen ließen ihre Bälle auf dem Fairway liegen und eilten ins Clubhaus.

 

Zwei Stunden später kam die Freigabe. Inzwischen war es später Nachmittag, und unklar, ob die Runde überhaupt noch beendet werden könnte. Trotz Unterbrechung fand Sunny in ihr Spiel. Zwei Birdies auf den Front Nine, nach neun Löchern lag sie auf Rang 2 des Leaderboards.

 

Dann aber die ersten Risse. Verfehlte Fairways, Fehler, Bogeys, sogar Doppelbogeys. In ihrem Gang sah ich die Unsicherheit – überfordert, verloren im Moment. Die Sonne drängte schon zum Horizont, als die Offiziellen das Spiel unterbrachen, doch zwei Gruppen wollten zumindest noch ein weiteres Loch spielen.

 

Erschöpft stimmte Sunny zu. Ein langes Par 4. Der Drive leicht links ins Semirough, ein fett getroffener Hybrid, dann vier weitere Schläge aus 40m, ehe der Ball endlich im Loch war. Doppelbogey zum Abschluss des Tages. Sie war leer, enttäuscht, ausgelaugt. „Ich wusste einfach nicht mehr, was ich tat“, sagte sie später.

 

Zu Hause gab es noch Pizza, ein wenig Ruhe, und dann ging es früh ins Bett – der nächste Tag wartete.

 

Am Morgen: eine Stunde Vorbereitung, ein Loch stand noch aus. Ein Par 5 mit Wasser vorm Grün. Starker Abschlag, solider Holzschlag, Annäherung etwas zu weit. Zwei Putts, und die erste Runde war mit 80 Schlägen beendet.

 

Runde 2

Nachmittags, bei böigem Wind. Sunny spielte die ersten neun sehr solide, lag bei +4 mit fünf Löchern Rest auf Platz 10.

 

Dann der Einbruch. Auf dem Par 3 das Grün getroffen, doch drei Putts – Bogey. Auf dem nächsten Loch eine Birdiechance aus 1 Meter vergeben. Danach ein Ball ins Penalty Area, Doppelbogey. Auf dem Leaderboard rutschte sie auf Platz 20.

 

Nur noch zwei Löcher. Die Nerven lagen bei mir  blank. Auf der 17 übers Wasser aufs Grün, Erleichterung –  doch wieder drei Putts. Jetzt war sie genau an der Cut-Linie.

 

Das letzte Loch, ein Par 4. Ein starker Drive auf die schmale Bahn, ein Neun-Eisen zur Fahne. Der Schlag landete zwei Meter vom Loch entfernt. Par. Cut geschafft. Pure Erleichterung.

 

Nach der Runde noch eine Session auf der Range, dann der Rückblick: Trotz aller verlorenen Schläge hatte Sunny es unter die besten 27 Spielerinnen Deutschlands geschafft. Mehr, als wir uns erträumt hatten.

 

Finalrunde

Gepaart mit einer ehemaligen Deutschen Meisterin und einer Kaderspielerin mit internationaler Erfahrung. Ich sagte ihr: Was für eine Chance zu lernen!

 

Und sie nutzte es. Chip-In-Birdie am ersten Loch, gefolgt vom Frust über einen verlorenen Ball auf der Zwei. Doch sie hielt ihre Fassung. Drives auf dem Fairway, Annäherungen präzise, sichere Zwei-Putt-Pars.

 

Regen setzte ein, doch der Wind blieb schwach. Später hörte es auf, die Natur wurde still. Sunny wirkte entspannt, selbstbewusst. Einige Birdiechancen blieben ungenutzt, dafür rettete sie mehrfach starkes Up-and-Down.

 

Am Ende unterschrieb sie eine solide 76.

 

Stolz beschreibt nicht annähernd, was ich fühle. Sunny hat nicht nur den Cut geschafft, sondern die Meisterschaft mit Haltung und Stärke beendet. Noch wichtiger als das Ergebnis: ihr Wachstum, ihre Widerstandskraft, ihre Ruhe auf dem Platz.

 

Ein großer Erfolg. Eine Erinnerung, die bleibt.